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MATTHIAS HERRMANN

 
WORKS & VIEWS
 

Matthias Herrmann, „Untitled_15.01.2021", 2020-2021, C-Print auf Aluminium kaschiert, 50 x 40 cm
gerahmt mit UV-Glas 62,8 x 52,8 cm, Auflage 3 + 1 AP © Matthias Herrmann

 

Matthias Herrmann, „Untitled_09.10.2021", 2020-2021, C-Print auf Aluminium kaschiert, 50 x 40 cm
gerahmt mit UV-Glas 62,8 x 52,8 cm, Auflage 3 + 1 AP © Matthias Herrmann

 

 Ausstellungsansicht "Hiatus_MBC/Monochrome Banketje Corona" von Matthias Herrmann @ silvia steinek galerie, Mai 2022_Foto Matthias Herrmann
 
 
 
Matthias Herrmann, Untitled, 2021, Digitaler Print auf Alu kaschiert, 40 x 50 cm, Auflage 3 + 1 AP
 
 
 
Matthias Herrmann, Untitled, 2021, Digitaler Print auf Alu kaschiert, 40 x 50 cm, Auflage 3 + 1 AP
 
 

Matthias Herrmann, Untitled Lovers, 2021, Digitaler Print auf Alu kaschiert, 40 x 50 cm, Auflage 3 + 1 AP

 
 
 
Installationsansicht aus der Ausstellung "Hiatus_MBC/Monochrome Banketje Corona" von Matthias Herrmann @silvia steinek galerie, Mai 2022_Foto Matthias Herrmann
 
 
Installationsansicht aus der Ausstellung "Hiatus_MBC/Monochrome Banketje Corona" von Matthias Herrmann @silvia steinek galerie, Mai 2022_Foto Matthias Herrmann
 
 
 
Matthias Herrmann
aus der Serie „Textpieces, 1996-1998“, „Since when has beauty been a crime?“ December 12, 1996, Editorial, Interview Magazin, 2/96, page 74
C-Print auf Aluminium kaschiert, 100 x 80 cm, gerahmt, UV-Glas, 98 x 118 cm, signiert, Auflage 3
 
Matthias Herrmann
I never wore a bra. I was the original women´s liberation. December 1, 1996
Greta Garbo, actress, in Gore Vidal Palimspest, page 299
C-Print auf Aluminium kaschiert, 100 x 80 cm, gerahmt, UV-Glas, 98 x 118 cm, signiert, Auflage 3
 
 
Matthias Herrmann
To hide his deformity he wore special clothing, 1996
William Wegman, artist, 1971 black & white photograph
C-Print auf Aluminium kaschiert, 100 x 80 cm, gerahmt, UV-Glas, 98 x 118 cm, signiert, Auflage 3
 
Matthias Herrmann
"Presentation is as important as content", December 29, 1996, Jenny Holzer, artist, „Truisms“, in Blasted Allegories, page 102ff
C-Print auf Aluminium kaschiert, 100 x 80 cm, gerahmt, UV-Glas, 98 x 118 cm, signiert, Auflage 3
 
Matthias Herrmann
One of the things I always ask my straight students is how their heterosexuality influences their work.  November 8, 1997
Lari Pittman, painter, The Advocate, N°724, January 21, 1997, page 88
C-Print auf Aluminium kaschiert, 100 x 80 cm, gerahmt, UV-Glas, 98 x 118 cm, signiert, Auflage
 
Matthias Herrmann
My grandmother saw me the first time in drag when I was doing Swan Lake and she came up to me after the show with tears in her eyes and said: “You looked prettier than your mother on her wedding day.“ February 28, 1998
Jem Jender, aka James O´Conner-Taylor, drag queen, in Drag Diaries, page 37
C-Print auf Aluminium kaschiert, 100 x 80 cm, gerahmt, UV-Glas, 98 x 118 cm, signiert, Auflage 3
 
Waiting for the VIENNA ART WEEK | PROMISING PARADISE | TALK
ein Gespräch zwischen MATTHIAS HERRMANN & ADRIAN KOWANZ
21 Nov 2018, 18.30 Uhr

Ein retrospektiver Blick in die Gegenwart
Matthias Herrmann im Gespräch mit Adrian Kowanz

Adrian Kowanz: Vor ca. 20 Jahren haben wir ja bereits einmal zusammengearbeitet – Du hast mich für Deine „Baby-Serie“ fotografiert. Insofern finde ich es wunderbar, Dir heute einige Fragen zu Deinem Oeuvre – besonders zu den Textpieces – und Deiner Person stellen zu können.
Im Zentrum Deiner Auseinandersetzung steht oder stand über lange Strecken der Körper, der männliche Körper, Dein Körper. Man muss wissen, dass Du vor Deiner Karriere als bildender Künstler als Tänzer gearbeitet hast. In einigen Selbstportraits ist das gut nachvollziehbar. Wie bist Du zur Auseinandersetzung mit dem Körper gekommen und welche Bedeutung hat dabei Deine „erste“ Karriere? Wie wichtig ist das Performative, die darstellende Kunst für Dein Werk?
...

Anläßlich der Einzelausstellung „Textpieces 1996-1998“ von Matthias Herrmann in der Galerie Steinek, 23.10. - 14.12.2018
 
 
 
Walkie Talkies with Eva Fabbris on Artissima 2018, Torino, Italy
Work by Matthias Herrmann Aus der Serie Textpieces 1996-1998, 2018 "Presentation is as important as content", December 29, 1996, Jenny Holzer, artist, „Truisms“, in Blasted Allegories, page 102ff C-Print auf aluminium kaschiert 100 x 80 cm Edition 1/3
 
"Stange Love", statement on Artissima in Torino, 2018 with works by a.o. Matthias Herrmann, from the serie "Textpieces 1996-98"

 
Matthias Herrmann, Conversation Piece, Old Woman Springs Road, Mojave Desert, 16.12.14 15:30,
C-Print auf Aluminium kaschiert, 150 x 120 cm, Auflage 3 + 1 AP, © Matthias Herrmann
 
 
Matthias Herrmann, Palm Tree, Lacma, 8.12.2014, 16:35, C-Print auf Aluminium kaschiert, 75 x 60 cm,
Auflage 3 + 1 AP, © Matthias Herrmann
 
 
Matthias Herrmann, Zabriskie Point, Interstate 190, Death Valley, 13.12.2014,
C-Print auf Aluminium kaschiert, 75 x 60 cm, Auflage 3 + 1 AP, © Matthias Herrmann
 
 
Exhibition view, Matthias Herrmann, On Photography, 10.3. - 18.4.2015, Untitled I bis IV, 2014,
C-Print auf Aluminium kaschiert, 50 x 40 cm, Auflage 3 + 1 AP
 
 
Matthias Herrmann
270 WEST 17th STREET #20c NY NY 10011
14.11 - bis 20.12.2012
 
270 West 17th Street #20c NY NY 10011 lautet der Titel der Ausstellung mit neuen Arbeiten von Matthias Herrmann, die die Galerie Steinek im Rahmen des diesjährigen Monats der Fotografie präsentiert.
 
270 West 17th Street #20c NY NY 10011 ist die Adresse eines New Yorker Ateliers, das Herrmann im Winter 2011/12 als Ausgangspunkt für fotografische Streifzüge nutzte. Dabei begegnet er unterschiedlichen Motiven wie Hauseingängen, verwaisten Parkplätzen, verfallenden Häusern, Museen und anderen Orten der Hochkultur, mit dem stets gleichen, leicht melancholischen Blick des durch die Stadt wandernden Flaneurs, der beobachtet wie alles im Moment der Aufnahme im Verschwinden begriffen ist. Vor Herrmanns Kameralinse tritt die Materialität der Inszenierung zutage; die nackte Frau in Marcel Duchamps Etant donnés: 1° la chute d’eau / 2° le gaz d’éclairage im Philadelphia Museum of Art ist vor allem eine Puppe, die in getrocknetem Gras liegt. Bei den Inszenierungen des Alltags, wie Herrmann sie mit Vorliebe in Schaufenstern abgelichtet hat, tritt das Eigenleben der Dinge noch viel deutlicher in den Vordergrund. Eine Gruppe von Ventilatoren scheint einander zugewandt, Büsten im Museum jedoch nicht gerade.
 
Das Verfallende, das Schmutzige mag zeitweise einer gewissen modischen Ästhetik entsprochen haben, hier ist es vor allem eine Reinszenierung der realistischen Kräfte der Fotografie. Dinge in den Fokus zu rücken, die für diese Position nicht beabsichtigt waren, gehört zu den ureigensten Motiven des Mediums. Bei Herrmann sind das oft Details wie penibel drapierte Schuhe oder Objekte, deren genauer Sinn sich dem Betrachter entzieht; Räume, in denen bis vor Kurzem etwas passiert zu sein scheint, was jetzt aber nicht mehr da ist. Gerade weil sich solche Räume aufgrund der Ökonomie der Aufmerksamkeit unserer Kenntnis normalerweise entziehen, haben Darstellungen davon etwas Enthüllendes. Zugleich liegt etwas zutiefst Beunruhigendes in ihnen; durch ihr schweigendes Dasein künden sie von einer Ebene, die sich nicht um unsere Aufmerksamkeit kümmert und uns dadurch unsere Begrenztheit erkennen lässt. Diese Perspektive trifft sich mit einer anderen Auffassung von Fotografie, nach der alles Lebendige auf einer Momentaufnahme gleichzeitig seinen Tod bedeutet.
 
Für eine Serie von Still-lifes, einem neben der Street Photography weiteren klassischen Genre der Fotografie, kehrt Herrmann ins Fotostudio zurück. Ausgangspunkt für diese Werkgruppe ist der Titel einer Ausstellung im Museum Moderner Kunst in Wien im Jahr 1991: Vom Verschwinden der Dinge aus der Fotografie. Herrmanns Still-lifes verdeutlichen, worum es strukturell in seinen aktuellen Arbeiten geht: Die Kraft des Dokumentarischen, die Magie der Fotografie, wie sie bis zum Ende der analogen Ära Bestand gehabt und einen so starken kulturellen Topos dargestellt hat, noch einmal in den Fokus zu rücken und zu untersuchen, inwieweit nicht nur die Dinge, sondern auch die Fotografie, in der Form, in der sie 150 Jahre lang gesellschaftsprägend war, im Verschwinden begriffen ist. Herbert Schnepf
 
 
Matthias Herrmann, Still Life with Sweat Pants, 8.I.2012, © Matthias Herrmann
 
 
Matthias Herrmann, Riverbrook Textiles, 26 Orchard Street, NYC, 12.II.2012, © Matthias Herrmann
 
 
Matthias Herrmann, Untitled Still Life, 6.9.2012, C-Print auf Aluminium kaschiert, 50 x 40 cm, Auflage 3 + 1 AP 
© Matthias Herrmann
 
 
Matthias Herrmann, Untitled Still Life, 6.9.2012, C-Print auf Aluminium kaschiert, 50 x 40 cm, Auflage 3 + 1 AP 
© Matthias Herrmann
 
Matthias Herrmann
OTTO BREICHA-PREIS FÜR FOTOKUNST 2013

Ausstellung im MdM RUPERTINUM
15.6. – 22.9.2013
Kuratorin: Margit Zuckriegl

(…) Der Fotokünstler Matthias Herrmann (* 1963) hatte von 2003 bis 2011 die Professur für „Kunst und Fotografie“ an der Wiener Akademie der bildenden Künste inne. In seiner neuen fotografischen Werkserie befasst er sich mit Stilllebenfotografie und den Bildern des urbanen Raumes. Seit den 1990er Jahren, nachdem er seine Karriere als Balletttänzer beendet hatte, konzentrierte er sich auf die fotografische Auseinandersetzung mit dem Bild des menschlichen Körpers, der Geschlechterkonstruktion im Fotografischen und dem Selbstbildnis als sexuell konnotierte Manifestation. Von der subjektiven Sicht eines sehenden Individuums auf sich selbst hat sich nun sein Blickwinkel auf seine Umgebung erweitert, auf die Welt als Reflektionsebene und auf das eigene fotografische Tun. Matthias Herrmann ist ein Reisender und Wanderer. Er liefert keine Dokumentationen oder stimmigen Bildatlanten von den Orten seiner Reisen ab, sondern legt vereinzelt Einblicke und Beutestücke vor. Er fördert sie zu Tage, er gießt sie in Bildlichkeit und macht sie damit zu Teilen einer Wirklichkeit, die erst durch sein Sehen Substanz gewinnt. Seine Reisen sind nicht Stichstraßen in diverse Weltgegenden, sondern Suchbewegungen in den Bilderwelten, auch denen der Kunstgeschichte. Museen als Orte der Erinnerung liefern für seinen Bilderkosmos sublime ikonische Botschaften: Bilder existieren nicht in einer luftleeren Sphäre, sondern leben in Räumen. Das Kunsthistorische Museum in Wien ist so ein Raumkontext mit Türen, Fenstern, Ecken und einer eigenen ornamentalen Folie aus Wand, Dekor und Bild. Galerieräume ebenso wie Kunstbücher sind Medien für den Transport von Bildern. Die Fotografien von Matthias Herrmann annektieren diese Meta-Kunstwerke aus dem Fundus des Erinnerten. Sie stellen damit eine Welt her, die sich um das sehende Individuum aufbaut, die aus Gesehenem besteht wie aus Erlebtem, aus Imaginiertem wie aus Faktischem, aus der Beschreibung des Sichtbaren, wie aus dem Anreißen der Zwischenräume. Mit etwa 100 kleinformatigen Fotografien der letzten 15 Jahre und rund 50 großformatigen Arbeiten der neuesten Schaffensperiode wird in der Ausstellung ein Überblick auf ein faszinierendes, vielschichtiges OEuvre geboten.(…)
 
 
 
Exhibition view, Matthias Herrmann, Otto Breicha-Preis für Fotokunst 2013, MdM Salzburg Rupertinum, © MdM Salzburg
 
 
Matthias Herrmann, Otto Breicha-Preis für Fotokunst 2013, MdM Salzburg Rupertinum, © MdM Salzburg
 
 
Matthias Herrmann, Otto Breicha-Preis für Fotokunst 2013, MdM Salzburg Rupertinum, © MdM Salzburg
 
 
Matthias Herrmann, Secession - Williams | De Rijke | De Rooij, 2005, C-Print auf Aluminium kaschiert, 90 x 110 cm, Auflage 3 + 1 AP, © Matthias Herrmann
 
 
Matthias Herrmann, Secession - Oberhuber, 2006, C-Print auf Aluminium kaschiert, 90 x 110 cm, Auflage 3 + 1 AP 
© Matthias Herrmann
 
Matthias Herrmann, Secession - Sandner, 2006, C-Print, 40 x 50 cm, Auflage 3 + 1 AP 
© Matthias Herrmann
 
 
MATTHIAS HERRMANN
*1963 in Munich, Germany; lives and works in Vienna, Austria and Riparbella, Italy
 
Past exhibitions at Galerie Steinek
 
10.03.- 18.04.2015
Matthias Herrmann
On Photography

14.11. - 20.12.2012
Matthias Herrmann
270 West 17th Street #20c NY NY 10011

06.03. - 27.04.2012
Sesshaft
Peter Brauneis | Julius Deutschbauer | Manfred Erjautz | Olga Georgieva | Ilse Haider | Matthias Herrmann | Karen Holländer | Gudrun Kampl | Paul Albert Leitner | Martin Schnur | Deborah Sengl | Clemens Wolf

09.11. - 22.12.2010
Matthias Herrmann
Privacy Property Photography: Paraphernalia

20.07. - 30.08.2010
Happy in Vienna
Matthias Herrmann | Gudrun Kampl | Paul Albert Leitner | Deborah Sengl | Michaela Spiegel | Clemens Wolf

27.01. - 12.03.2009
Panorama
Julius Deutschbauer | Ilse Haider | Matthias Herrmann | Dejan Kaludjerovic | Gudrun Kampl | Paul Albert Leitner

(Halle Steinek)
10.06. - 27.06.2008
Outside
Walter Dahn | Julius Deutschbauer | Ilse Haider | Gudrun Kampl | Dejan Kaludjerovic | Matthias Herrmann | Dorothy Iannone | Carol Rama

28.04. - 01.06.2007
Matthias Herrmann
Old News & New News

01.07. - 30.07.2005
Choose a shoe
Matthias Herrmann | Gudrun Kampl | Andrea Kalteis | Cornelius Kolig | Fabrice Langlade | Paul Albert Leitner | Jaume Plensa | Arnulf Rainer | Carol Rama | Natalija Ribovic | Deborah Sengl

10.05. - 24.06.2005
Matthias Herrmann
Toscana & Molinier

05.11. - 22.12.2004
Cabinet photographique érotique
Elmers Batters | Heinz Cibulka | Ilse Haider | Meirav Heimann | Matthias Herrmann | John Hilliard | Franz Hubmann | Gudrun Kampl | Pedro Kramreiter | Elke Krystufek | Rudi Molacek | Helmut Newton | Arnulf Rainer | Thomas Ruff | Jan Saudek | Andres Serrano | Jock Sturges | Jean Luc Vilmouth | Erwin Wurm | Rong Rong

18.09. - 31.10.2003
Matthias Herrmann

05.06. - 27.07.2001
Matthias Herrmann
Neue Arbeiten

1.7. - 4.8.2000
face the face
Siegfried Anzinger | Robert Barry | Alan Davie | Sebastien De Ganay | Julius Deutschbauer | Jean Dubuffet | Harald Durstmüller | Matthias Herrmann | Ilse Haider | Adolf Frohner | Tony Oursler | Cora Pongracz | Arnulf Rainer | Franz Ringel

26.11. - 13.1.1999
Apasionado/Apasionad
Carla Degenhardt | Harald Durstmüller | Matthias Herrmann | Gudrun Kampl | Michael Pisk | Eva Schlegel 
 
 
im Rahmen von Eyes On - Monat der Fotografie Wien
MATTHIAS HERRMANN 
PRIVACY PROPERTY PHOTOGRAPHY: PARAPHERNALIA
16. November 2010  19 Uhr : Eröffnung der Ausstellung
20. November 2010 12-14 Uhr : Galeriefrühstück und Führung durch die Ausstellung mit dem Künstler
Ausstellungsdauer : 16. November bis 7 Januar 2010
 
Die Galerie Steinek zeigt anlässlich des Monats der Photographie neue Arbeiten des Künstlers Matthias Herrmann.
 
In der Ausstellung „Privacy Property Photography: Paraphernalia“ zeigt Herrmann einen  neuen Werkblock, der sich auf seine photographischen Arbeiten der späten 1980er Jahre bezieht. 
In einer Abkehr von den sexuell aufgeladenen Arbeiten der letzten 20 Jahre,  spürt Herrmann hierbei dem Fetischcharakter der klassischen (Reise-)Photographie und dem damit verbundenen Realitätsanspruch nach. 
 
“Ausgelöst durch die Arbeit mit den Studierenden im Rahmen meiner nun zu Ende gehenden Tätigkeit als Professor für Photographie an der Akademie habe ich wieder ein größeres Interesse an dem photographischem Prozess als solchem verspürt, gepaart mit Fragen nach einem „gelungenen“ (Einzel-)Bild ohne zwingenden bzw überdeterminierten konzeptuellem Überbau. 
Im Rahmen meines Hearings für die Professur an der Akademie im Jänner 2006 hatte Peter Dressler mich nach meinem Verhältnis zum „Guten Bild“ gefragt. Ich konnte mit der Frage nicht wirklich etwas anfangen, sie hat mich jedoch seitdem beschäftigt. Auch wenn ich nach wie vor keine endgültige Antwort geben kann und mein Verhältnis zum Guten Bild immer etwas zwiespältig bleibt, so verfolge ich heute mein Interesse an – vielen – Bildern anders als zuvor. Diese neuen, meist auf Reisen entstandenen Arbeiten sind für mich persönlich mit einer größeren Privatheit aufgeladen, als die mit der offensiven Körperlichkeit operierenden Arbeiten der letzten Jahren. Dieses Verhältnis zwischen Privacy, Fetisch und Öffentlichkeit interessiert mich.“ Matthias Herrmann
 
Das zur Ausstellung erscheinende Buchobjekt Toscana_Dance, herausgegeben von Printed Matter/New York, ist ein weiterer Teil der Präsentation aktueller Arbeiten von Matthias Herrmann. In diesem Künstlerbuch, einem Medium, das in seinem Werk und Denken eine zentrale Stellung einnimmt und sich gleich einem roten Faden durch sein gesamtes Oeuvre zieht, geht Herrmann seiner Vergangenheit als Tänzer des Wiener Staatsopernballetts nach. Dies in bekannt konsequenter und schonungsloser Auslotung photographischer Selbstdarstellung im Spannungsfeld von Privacy, Property, Photography, Paraphernalia.
 
 
Flaneur statt gefangen im System
Anne Katrin Feßler
DER STANDARD 23.12.2010
 
Verändert präsentiert sich Matthias Herrmann in der Galerie Steinek mit seinen neuesten Fotoarbeiten: Das Loslösen von Dimensionen der Wiedererkennbarkeit ist voll aufgegangen.
 
Wien - New York, Rom, Irland oder Bratislava, aber auch der Wiener Prater oder das toskanische Grosseto, in dessen Nähe Matthias Herrmann bisweilen lebt und arbeitet, tauchen in den Aufnahmen auf. Beim Reisen sei er ein Flaneur im Baudelaire'schen Sinn und habe dabei immer gerne fotografiert, hauptsächlich Architektur, sagt der Künstler über seine ein nächstes Kapitel aufschlagenden jüngsten Fotografien. Für Freunde habe er Dip- und Triptychen aus den Bildern gefertigt; letztendlich habe ein Kurator ihn ermutigt, daraus etwas zu machen.
"Diese Fotos sind eigentlich mit einer viel größeren Privatheit aufgeladen als frühere Arbeiten", sagt der Künstler. Erstaunlich. Denn im Gegensatz zu den mit "offensiver Körperlichkeit" spielenden Aufnahmen der letzten Jahre - Bildern, in denen Herrmann sich selbst als Modell nahm und männliche, auch homoerotische Sexualität thematisierte -, ist er als Person in den Interieurs und Landschaftsausschnitten abwesend. Menschen sind in den Bildern generell nur durch ihre Werke anwesend.
Herrmann, der seine Professur an der Akademie gänzlich aufgibt - lange genug habe er sich" im System festgenagelt"-, fragte sich auch, inwiefern er sich von Dimensionen der Wiedererkennbarkeit in seinem Werk lösen könne. Dass er kann, beweisen die ihn als neugierigen, wachen Beobachter von Details auszeichnenden analogen Fotos. Humorvolles, Ironisches und Formales bricht die ruhigen Aufnahmen reizvoll auf.
Freilich spiegeln sie auch seine Lehrtätigkeit wider, formale Fragen, die dort diskutiert wurden. So interessieren Herrmann etwa auch die konservativen Eigenschaften der Fotografie, ihr bewahrender, sammelnder Charakter. Er fängt etwa Zeitlichkeit ein, wenn er den Ort eines Thomas-Struth-Fotos von 1989 aus dem Kunsthistorischen Museum in den Fokus rückt, die Differenz zum Heute dokumentiert. Aber auch geheimnisvolle Geschichten, die Gebäude andeuten, interessieren Herrmann: eine Irrenanstalt im Stil eines viktorianischen Schlosses (Abandoned Hospital ...),vergessene moderne Architekturen (Easter at Hotel Kyjev)oder auch eine Aufzugstation für Fledermäuse (Bat Sanctuary).