GEROLD TUSCH
appassionato - dolce - con spirito
WIR VERLÄNGERN ! BIS ZUM 18. JULI !
Eröffnung am 25. April 2019, 19:00
Ausstellungsdauer 26. April bis 18. Juli 2019
Nyliks – schwarz, 2009
Keramiklobjekte in Nylonstrümpfen
Länge gesamt ca 80 cm
Gerold Tusch, Budding Buddies, 2013, Keramik auf Holzschemel, 56 x 44 x 71,5 cm, © Foto Gerold Tusch
„Silberwölkchen – Nr. 10“, 2015, Keramik, glasiert, „versilbert“ (Schlagaluminium), 117 x 44 x 11 cm © Foto Tachdjian
make yourself comfotrtable II “ 2010, Keramik, glasiert, Polsterung, Strumpf, Spiegel ca. 85 x 175 x 50 cm © Foto Tachdjian
„Antoinette“ und „Dubarry“, 2016, Keramik, gebaut, glasiert Höhe 196 cm & 187 cm
„Antoinette und Dubarry“, 2019, Tusche auf Papier 90 x 200 cm © Foto Tachdjian
„objets de desir“, 2011 und 2007, Keramik auf Samt-Sockel gepolstert Kissen
Auf Sockel 30 x 22 x 90 cm, Auf Kissen 30 x 22 x 6 cm
„home & garden“, 2004, vielteilig, Keramik, glasiert, Spiegel, 350 x 150 cm © Foto Tachdjian
„Himmel auf Erden“, 2017, Keramik, glasiert, Schlagmetallauflage, Diverse Formate von ø 75 x 11 cm bis 100 x 150 x 11 cm © Foto Tachdjian
GEROLD TUSCH
appassionato - dolce - con spirito
Eröffnung 25. April 2019, 19 Uhr
Ausstellungsdauer 26. April bis 19. Juni 2019
„Antoinette und Dubarry“ – zwei mannshohe Keramikvasen als historisches Sinnbild stehen im Entreé und zeugen von Gerold Tuschs Auseinandersetzung mit der Keramikgeschichte. Appassionato, dolce, con spirito - diesen Dreisatz in Gerold Tuschs Schaffen präsentiert die Galerie Steinek in der aktuellen Einzelausstellung.
In Schwarz gehaltene Keramik-Ensembles bilden den ersten Satz in dieser Komposition. Nachtfarbene Objekte wecken dunkle, abgründige Emotionen und assoziieren geheimnisvolle Leidenschaften - nicht zartrosa lustvoll, sondern an „Lack und Leder“ erinnernd, bei denen Tusch die Keramik auch mit weiteren Materialen verbindet.
In raumgreifende Übersetzungen des barocken Dekors verwandelt Gerold Tusch profanen Ton zu sakralen Elementen, wie seine Werkserie „Himmel auf Erden“ zeigt. Rocaillen und Voluten der Handwerksmeister des 17/18ten Jahrhunderts werden zu voluminösen Installationen. Die üppigen, silbernen Prunkformen überwinden Adolf Loos Postulat nach Schlichtheit mit verblüffender Leichtigkeit.
Tusch erweitert nicht nur Dekor zur Skulptur, sondern schafft gleichzeitig auch spielerisch frivoles Interieur. Sinnesfreude nimmt durch den zeitintensiven Prozess des Aufbaues des weichen Materials, sowie dessen manuelle Formgebung und intensive Modellierung Gestalt an. Es finden sich phallische Motive, organische Reminiszenzen und Anklänge an menschliche Körperteile in seinen Referenzen an Raumausstattung, häufig mit bewusst monochromer Farbgebung.
Gerold Tusch schließt mit seiner innovativen Gegenwartskeramik an historische Techniken und Motive an und bildet mit seinen sinnlichen Objekten einen Kontrapunkt zum industriell reduzierten Design.