Rubato
Jósefina AlankoAmanda BurzićLucia DovičákováOlga GeorgievaSadaf H Nava20. Juni 2024, 18 Uhr
silvia steinek galerie freut sich, Werke von Jósefina Alanko, Amanda Burzić, Olga Georgieva,
Lucia Dovičáková und Sadaf H Nava in der Ausstellung „Rubato“ zu vereinen.
Der Begriff "Rubato" stammt aus dem Musiklexikon. Er bezieht sich auf unsere Ausstellung « Vivace »
aus dem Jahr 2015, in der wir Werke von Renate Bertlmann, Gloria Friedmann, Natalia LL und Jana
Sterbak einander gegenübergestellt haben. Das Wort „Vivace“ stand bereits einerseits für die musikalische
Tempoangabe „ lebhaft“, andererseits für den französischen Begriff "plante vivace", Pflanzen, die
auch unter widrigen Umständen weiter-und-überleben.
Die Ausstellung „Rubato“ präsentiert Werke von Künstlerinnen der jüngsten Generation , mit verschiedenen
Kontexten und bildet eine frei strukturierte Ausstellung, in der sich narrative, abstrakte und pop Passagen
abwechseln. Die Erforschung innerer Landschaften mit stark autobiografischen Zügen ebenso wie die
Beobachtung sozialer Körper stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung.
Der Begriff "Rubato" bezeichnet eine Spielweise, bei der die Melodiestimme vorauseilt oder zurückbleibt,
während die Begleitung streng im Takt bleibt. Melodie und Begleitung sind für eine Weile nicht synchronisiert.
Der Moment der unmittelbaren und individualisierten Wahrnehmung und die Zeit der umfassenden
verstehenden Analyse sind oft und von Natur aus desynchronisiert. Dieser intermediäre Zeitraum bremst uns
manchmal in unseren Interaktionen mit unserer Umwelt. Manchmal ist er auch treibende Kraft.
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Jósefina Alanko, Notions, 2024, Acrylic, glue, glass, and linen on canvas, 120 x 100 cm © Jósefina Alanko
Jósefina Alankos (*1993 in Finnland, lebt und arbeitet in Wien) Gemälde sind aus mehreren Schichtenzusammengesetzt, die die flache Konformität der Leinwand durchbrechen und dem Betrachter in dendreidimensionalen Raum entgegen treten. Neben Acryl, Pigmenten und Öl enthalten ihre Bilder recycelteTextilien, Fäden, Baumaterialien wie Harz, Silikon, Sand, Metalle oder auch Holz, Kastanien. Mit dem Zyklus"World Eggs" erkundet die Künstlerin die Entstehung einer neuen Welt. Eine Geschichte, die auf dem finnischenEpos "Kalevala" aus dem 17. Jahrhundert beruht.
Amanda Burzić, ohne Titel (Himmelspfeil), 2023, Collage auf Laptop 30 x 22 x 2,5 cm, MacBook Pro © Amanda Burzić
Die Kunst von Amanda Burzić (*1994 in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien uns Salzburg) ist geprägt vonder Poesie der Verfahren, der Sprache und offensichtlich auch der Materialien.Die Gemälde, wie auch die Collagen, Zeichnungen und Objektskulpturen wirken sowohl leicht,unbeschwert festlich und Pop-Appeal als auch skeptisch und desillusioniert.
Lucia Dovičáková _1992_Housewife_Aquarell on paper_50 x 35 cm © Lucia Dovičáková
Für Lucia Dovičáková (*1981 in Kosice, lebt und arbeitet in Kosice) ist die Kunst eine Befreiung.„ Ich bin daran interessiert, mit einer idealisierten Darstellung zu arbeiten, Schönheit ohne Seele.Ich bin fasziniert von den Gegensätzen, die in uns existieren - Unterwürfigkeit und Dominanz in Beziehungen,der Kampf mit dem, was wir rational wollen und was wir irrational begehren. (…) Ich bewege mich gerne innerhalbdes Rahmens, der als gutes Gemälde gilt, ich „verderbe“ es gerne - ich suche nach etwas in der traditionellenDarstellung, dass berührt, Emotionen hervorruft, ärgert…“.
Olga Georgieva, Aus der Serie The Island, 2024, Tusche auf Leiwnand, 60 x 90 cm © Olga Georgieva
Der Weg von Olga Georgieva (*1986 in Varna, lebt und arbeitet in Wien) war von Anfang an vonautobiografischen Motiven bestimmt und fokussiert sich auf zwischenmenschliche Beziehungen. Die beidenHauptthemen, die sie erforscht, sind zum einen die „rationale bzw. vernünftige Zone", mit der wir uns jeden Tagauseinandersetzen, und andererseits die Verbindung zwischen Nähe und Distanz in Beziehungen. FürOlga Georgieva ist der mentale Bereich stark durch die Erziehung strukturiert, Gesetze der Vernunftfür die einen, Gesetze der Moral für die anderen. Sie arbeitet hauptsächlich mit Zeichnungenund Gemälden, aber auch mit Holzschnitten.
Sadaf H Nava, Panic In Frame, 2019, pencil, watercolor and ink on paper, 35,5 x 27,9 cm © Sadaf H Nava
Das Werk von Sadaf H Nava (* Iran, lebt und arbeitet in New York) umfasst die Komposition experimentellerelektronischer Musik, Performance, Vokal- und Geigenimprovisation und Film. Ihre Zeichnugen undGemälde folgen auch einen Prozess der Improvisation, wobei der Schwerpunkt auf Selbstporträts,fragmentierten Erzählungen und wiedergegebener Erinnerung liegt.Die Fortsetzung von Vivace zeigt erneut, dass der Wunsch nach Invidualisierung und das Bedürfnis nach Identifikationständig nebeneinander existieren, dass diese Spannung (die Quelle kreativer Dynamikenund skeptischer Fragestellungen) uns allen vertraut ist.silvia steinek galerieEschenbachgasse 41010 Wien, Austria+43 (0) 1 512 87 59Dienstag - Freitag 13 - 18:00Samstag 11 - 15:00Ausstellungsdauer20. Juni bis 19. Juli 2024)